Die Gründung
Leider befinden sich keine alten Aufzeichnungen oder Protokollbücher mehr in den Händen des Vereins, daher lassen sich die Geschehnisse der ersten Jahre des Vereins nur anhand von mündlicher Überlieferung oder zumindest lückenhafter Berichte nachverfolgen.
Sicher ist aber, dass sich im Jahre 1925 Josef Krome, Josef Richter und Anton Gemmeke zusammenfanden, um einen Spielmannszug zu gründen. Ihre Anregung hierzu fanden sie im damaligen Turnverein DJK. Ihnen schlossen sich sogleich die ersten Spielleute Liborius Claes, der zum ersten Tambourmajor ernannt wurde, sowie Johann Edler, Josef Hannibal, Fritz Schäfer, Aloys Postert, Hubert Postert und Anton Wiechen an.
Zu Kriegszeiten
Der 2. Weltkrieg führte allerdings zur Einstellung des Vereinslebens in den Jahren von 1939 bis 1947. Mit Theo Bräkling, Johann Edler, Anton Eilert, Josef Hannibal, Franz Lücking, Aloys Postert, Josef Postert und Christoph Postert setzte der Verein nach dieser langen Pause seine Arbeit fort.
Mit unermüdlichem Einsatz und aufopferungsvoller Arbeit, unter Vorsitz und der Stabführung von Aloys Postert sen., gelang es, wie schon in den Anfangsjahren, den Grundstein für einen Neuaufbau und eine stetige Aufwärtsentwicklung zu legen.
von Fanfaren und Uniformen
Ein weiterer Schritt nach vorne wurde im Jahr 1954 mit der Anschaffung der ersten Fanfaren gemacht. Hermann Postert hatte beim Fanfarenzug Neheim-Hüsten genügend Kenntnisse auf diesem Gebiet erworben und gab diese nun an seine Kamerad`*innen weiter. So erweiterte sich der Bekanntheitsgrad und man machte sich auch über den Kreis Höxter hinaus einen Namen.
Die Farben der Uniformen veränderten sich im laufe der Jahre einige male. Zu weißen Hosen trugen die Spielleute zuerst Uniformjacken in schwarz, dann wechselte man in den darauf folgenden Jahren zu den Farben weiß und danach zu grün.
Aufgrund des wachsenden Interesses an der Spielmannszugsmusik und der damit steigenden Mitgliederzahl wurden 1971 neue Uniformen in markanten rot angeschafft, an denen der Spielmannszug bis heute gut zu erkennen ist. Erweitert wurden die Uniformen 1989 durch die Anschaffung der dazugehörigen Westen.
Erweiterung der Instrumente
Die Leistungsfähigkeit wurde durch eine ständige Erweiterung der Instrumente gesteigert. So wurden 1972 die ersten Metallflöten angeschafft, im folgendem Jahr folgten neue Marschtrommeln. Erweitert wurde die Besetzung ebenfalls mit der Anschaffung von Altflöten im Jahr 1986 und Tenorflöten 1999. Seit 1991 ist der Spielmannszug außerdem im Besitz von Notenständern und den dazugehörigen Mappen. Nachdem in der Vergangenheit ständig die Fanfarenbestände aufgefrischt und erweitert worden waren, wurden 1981 erstmals Ventilfanfaren angeschafft, mit der Absicht, das Repertoire auf diesem Gebiet flexibel erweitern zu können.
Frontmann/Frontfrau gesucht
Ein Glücksgriff gelang 1980 mit der Verpflichtung von Franz Engelmann als Trainer. Seinem Sachverstand und musikalischem Fachwissen sind sicher auch die Erfolge auf den Kreiswettstreiten in den 80er Jahren bis hinein in die 90er Jahre zu Verdanken. Mit ihm stieg das Niveau der einstudierten Musikstücke und damit auch die Anforderungen im Bezug auf Einsatz und Leistungswillen der Spielleute.
Mit Gerd Gelhaus wurden die Übungsabende seit 1997 wieder von einem vereinseigenen Übungsleiter betreut. Sein musikalisches Fachwissen hierzu konnte er bisher auf mehreren Lehrgängen erweitern, die auch allen anderen Spielleuten offen stehen.
Im Jahre 2011 zwangen ihn berufliche Gründe dazu, seine Aufgabe abzugeben. Eine Vereinskameradin aus eigenen Reihen – Ute Bäckeralf – übernahm diese Aufgabe und wird durch einen externen Dirigenten unterstützt.
Dieser studiert Musik und und bringt somit viel Fachwissen ein.
Übungsräume im Wandel
Die Übungsabende wurden jahrzehntelang in der damaligen Gastwirtschaft Petermeier abgehalten. Seit aber Anfang der 70er Jahre der Schulunterricht in der ehemaligen Schule eingestellt wurde, finden die Übungsabende nun regelmäßig jeden Freitag im alten Schulgebäude statt. Nur im Jahre 1998 musste der Verein aufgrund des Umbaus des alten Gebäudes zum heutigen Dorfgemeinschaftshaus (DGH) für seine Übungsstunden in die dafür vom Heimatverein bereitgestellten Räumlichkeiten der Bauernburg ausweichen.
Seit der Renovierung des DGH finden die Übungsabende dort statt. Unser dortiger Vereinsraum wird mit unserem Wappen (siehe oben) geschmückt.
Was uns auszeichnet
Um den Gemeinschaftssinn und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Vereins zu stärken, werden regelmäßig Preisschießen, Saisonabschlussfeiern, Besuche von bayerischen Abenden in der Umgebung, sowie die alljährliche Weihnachtsfeier organisiert.
Auch mit den Jugendlichen wird in jedem Jahr etwas unternommen. So fanden schon Fahrten in einen Freizeitpark, Zeltlager, Radtouren, Kegel- oder Bowlingabende, Wanderungen, Kanutouren oder auch ein Bogenschießen statt.
Des Weiteren bilden die in unregelmäßigen Abständen durchgeführten Vereinsfahrten den wohlverdienten Lohn für die Mitarbeit im Verein. So begab man sich bisher auf die Reise nach Helgoland (1969), Unkel am Rhein (1970), Berlin (1979, 1994, 2000, 2008),
Gescher im Münsterland (1985), Münchener Oktoberfest (1991), Willingen (1997), Rotenburg an der Fulda (2001), auf eine Kanutour auf der Weser (2010), Besichtigung des Flughafens Hannover und eine Schiffahrt auf dem Steinhuder Meer (2013).
Der Spielmanns- und Fanfarenzug Ottenhausen sorgt schon seit vielen Jahren für die musikalische Begleitung unter anderem bei den Schützenfesten in Rolfzen, Steinheim, Vinsebeck, Lemgo und Ottenhausen, sowie im Karneval beim Galaabend und bei den Rosenmontagsumzügen der Steinheimer Karnevalsgesellschaft.
Als Höhepunkte der Vereinsgeschichte gelten die Auftritte bei der “Grünen Woche” in Berlin 1994, 2000 und 2008. Besonders erwähnenswert ist unser Auftritt bei der Abschlussveranstaltung des 22. Bundeswettbewerbes “Unser Dorf hat Zukunft 2007” im Internationalen Congress Centrum (ICC) vor mehr als 4.000 Zuschauern.
Heute und in Zukunft
Das Anliegen des Spielmanns- und Fanfarenzuges wird es auch in Zukunft sein, Nachwuchskräfte auszubilden und in den Stamm des Vereines einzugliedern. Denn nur damit kann der Fortbestand unseres Vereines und der Spielmannsmusik gewahrt werden und das Ansehen des Spielmannszuges und auch der Ortschaft Ottenhausen gefestigt werden.